Die Centralhalle

Der Plauener Gastronom Grimm stellt im Jahre 1885 einen Bauantrag zur Errichtung der Centralhalle am Festplatz. Ende 1888 wurde das zum Großteil aus Holz gefertigte Gebäude fertig gestellt.
Erste Erwähnung findet die Halle im Vogtl. Anzeiger zum Pfingstvolksfest 1889:
"Auf dem Schützenplatz war die Beteiligung der Vereine und Zeltgesellschaften bei weitem nicht die frühere. Dagegen wurden die Restaurationsbauten in größerem Maße errichtet. In der Centralhalle bot Siegmund Kohn großstädtische Varieteevorstellungen und brachte auch das erste Kino in den Rahmen seiner Vorstellungen."
Fortan fanden hier Veranstaltungen statt.
Am 30.1.1896 stellte R. Grimm einen Antrag zur Vergrößerung der Vorstellungshalle "Centralhalle" auf dem Festplatz. Die Erlaubnis lt., Polizeiakte Nr. 36 F 1896, wurde am 23.03. 1896 erteilt.
Am 8.12.1911 beantragen Herr R. Grimm gemeinsam mit dem Aktien-Brau-Verein vertreten durch Direktor Herrn E. Raab und Rechtsanwalt Herrn Peltason die Umsetzung der Centralhalle auf das obere Gelände des Schützenplatzes.
Am 23.3.1912 wurde das Vorhaben durch Baurevisor Reinert "geprüft und bedingungsweise zulässig gefunden" (auf Fl.Nr. 2078.) Die Endbesichtigung fand am 25.5.1912 statt.
Die Centralhalle ist noch bis 1945 aktenkundig als Versammlungsstätte erwähnt. Nach dem Krieg wurde die Centralhalle abgerissen und verheizt.

Die Festhalle

Im März 1925 beschloss die Privilegierte Schützengesellschaft die Errichtung einer großen massiven Festhalle auf dem Schützenplatz. Im Bauschein vom 24.04.25 steht: "Der Privilegierten Schützengesellschaft wird zur Errichtung einer Festhalle die Baugenehmigung (auf Widerruf) erteilt."
Den Bauauftrag erhält die Firma Oskar Kessler, Architekt ist Kurt Prager. Der Neubau kommt rechts neben die Centralhalle. Am 24.3.1925 erfolgte der erste Spatenstich für die Festhalle, in nur 47 Arbeitstagen wurde die Halle errichtet.
Am 21.5.1925 zum Himmelfahrtstag wird die Festhalle der Öffentlichkeit übergeben. In der Eröffnungsansprache stellt der amtierenden Schützenmeisters Juwelier Kolbe fest: "Mit der Errichtung der Halle sei die Absicht verfolgt worden, allen Kreisen unserer Stadt die Möglichkeit zu geben, Veranstaltungen im größeren Stil zu bieten, was bisher überhaupt nicht oder unter ganz gewaltigen Schwierigkeiten möglich war ."

Der dienstlich abwesende Oberbürgermeister Lehmann hatte aus Lübeck ein Telegramm gesandt, in dem er seine Genugtuung und Freude über die Vollendung des Baues zum Ausdruck bringt. In Vertretung sprach Bürgermeister Dr. Schlott der Schützengesellschaft die Glückwünsche der Stadt aus und bezeichnete das Bauwerk als ein "Wahrzeichen trefflichen Bürgersinns." Die Einweihung der Festhalle wurde mit dem großen Eröffnungskonzert des Vogtländischen Bundessängertages in Plauen verbunden.
Die Festhalle musste 1983 durch die staatliche Bauaufsicht gesperrt werden und wurde 1985 wegen Baufälligkeit abgetragen. Mit dem Abriss der alten Festhalle wurde ein entscheidender Schnitt im Bereich Großveranstaltungen und Konzerttätigkeit in der Stadt Plauen vollzogen.
P.Seeburg: "Ein bescheidener Saalbau aus den 20er Jahren, unzulängliche sanitäre, hygienische und kommunikative Bedingungen – und doch eine Stätte wichtiger Entscheidungen und gesellschaftlicher Begegnungen, einzig möglicher Ort für gesellige Großveranstaltungen. Das ist die Erinnerung an die Festhalle! Und dann der nicht leicht zu fassende Entschluss, die Festhalle zu rekonstruieren."

Die neue Festhalle

Baubeginn der "neuen" Festhalle war der 30.5.1986. 70 Firmen bzw. Partner waren am Neubau der Festhalle beteiligt. Bauzeit von Mai 1986 bis September 1989.
Am 7.10.89 öffnete die neue Festhalle ihre Pforten für die Bevölkerung.Die Eröffnung der neuen Festhalle erbrachte nicht die erwartete Resonanz der Plauener. Gründe hierfür waren das neue Outfit der Halle, die Umstände der Planung, Finanzierung und bauliche Erstellung sowie die angedachte Veranstaltungstätigkeit. So beschränkte sich die Nutzung der Festhalle hauptsächlich auf Betriebsvergnügen jeglicher Art. Denn diese waren der Garant für ein volles Haus. Die wiederkehrenden Mai- und Frauentagsfeiern, sowie Betriebsfeiern sicherten einen ausgelasteten Terminkalender.
Mit der Währungsunion zeichnete sich ein schlagartiger Rückgang der Veranstaltungen ab. Die Halle wurde verstärkt für Schulungs- und Verkaufsveranstaltungen gemietet. Doch bereits 1992 zeichnet sich ein Aufwärtstrend der Kulturveranstaltungen ab. So gaben und geben sich Stars und Sternchen seit dieser Zeit die Klinke in die Hand.
2007 erfolgte eine Umgestaltung des Besuchereingangs und des Foyers sowie der Anbau des kleinen Saales.

Modernes Veranstaltungszentrum

Modern und multifunktional - so präsentiert sich die Festhalle Plauen. In ihrer Größe ist sie das einzige Kongress und Veranstaltungszentrum der Region Vogtland. Konzerte von Rock bis Volksmusik, Tanzveranstaltungen und Großevents finden ebenso wie Kongresse, Tagungen, Messen, Verkaufsveranstaltungen und TV-Aufzeichnungen ihren Rahmen. Konzerte ohne Bestuhlung können von bis zu 3.500 Gästen besucht werden. Das Fassungsvermögen im Großen Saal von 950 Plätzen bei Reihenbestuhlung kann durch Kombination mit dem Kleinen Saal auf 1300 erhöht werden. Über 900 Plätze sind mit hauseigener Tischbestuhlung für Gesellschaftsereignisse möglich, die durch den Einsatz von Brauereigarnituren auf über 1.000 Plätze erweitert werden können.
Eine moderne Grundausstattung im ton- und lichttechnischen Bereich, Tagungstechnik sowie erfahrenes Personal und professioneller Service gewährleisten eine erfolgreiche Vorbereitung und Durchführung von Veranstaltungen jeder Art.
Eine individuelle Bewirtung der Gäste ist durch freie Versorgungsbetriebe garantiert. Die Basis hierzu stellt der vorhandene funktionale Küchen- und Barbereich sowie die gute Zusammenarbeit mit diversen Gastrounternehmen dar.
Aus verkehrstechnischer Sicht ist die Lage im Dreiländereck Sachsen-Bayern-Thüringen mit direktem Autobahnanschluss und ausreichend kostenlosen Parkplätzen - auch für Busse geeignet - direkt an der Festhalle ideal. Die innerstädtische Lage mit guter Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und dem 30 Autominuten entfernten Flughafen Hof/Plauen garantiert eine stressfreie Anreise.

Die Festhalle Plauen bietet somit alle Voraussetzungen für ein modernes Kongress- und Veranstaltungszentrum.